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Teilzeitquote in Österreich bleibt hoch – eine wirtschaftliche Herausforderung

Die Debatte über die Notwendigkeit, mehr Beschäftigte in die Vollzeit zu bringen ist wieder voll entbrannt. Österreich zählt mit einer Teilzeitquote von mehr als 30% zu den Spitzenreitern in Europa, wobei Teilzeit ein weibliches Phänomen ist. Ab dem Alter von 35 Jahren arbeitet sogar die Mehrheit der Frauen Teilzeit. Vor allem der Handel, das Gesundheitswesen und der Dienstleistungssektor Pflege bieten Jobs im Teilzeitbereich.
Hauptgründe für die hohe Teilzeitquote sind Betreuungspflichten und unzureichende Anreize zur Ausweitung der Arbeitszeit. Auch steuerliche Effekte und der Verlust sozialer Transferleistungen machen Mehrarbeit für viele Beschäftigte wirtschaftlich unattraktiv. Der Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verstärkt den Trend zusätzlich – vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern. Gleichzeitig leidet die Volkswirtschaft unter sinkendem Arbeitsvolumen, zunehmendem Fachkräftemangel und wachsenden Sozialkosten.
Um gegenzusteuern, braucht es strukturpolitische Maßnahmen: Einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, flexible und damit attraktive Vollzeitmodelle, gezielte finanzielle, abgaben- und beitragsrechtliche Anreize sowie Anpassungen im Transfersystem.
Der Umbau zur zukunftsfähigen Wirtschaft verlangt mehr als nur Zuwanderung und Digitalisierung – er braucht auch die konsequente Mobilisierung des inländischen Arbeitskräfte-potenzials. Wer Menschen motiviert, (wieder) in Vollzeit zu arbeiten, stärkt nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch die sozialen Sicherungssysteme und die individuelle Lebensqualität.